Neo-Ökologie – der wichtigste Megatrend des Jahrzehnts

Neo-Ökologie – der wichtigste Megatrend des Jahrzehnts

Neo-Ökologie wird das kommende Jahrzehnt stärker beeinflussen als jeder andere Megatrend. Sie führt zu einem Wertewandel, aus dem neue Märkte, neue Umwelten und neues Wirtschaften entstehen. Das hat Einfluss auf jeden Einzelnen und jedes Unternehmen – auch in der IT. Und bietet euch viele Chancen…

Die Hinweisgeberschutzrichtlinie, das Lieferkettengesetz, die Ausweitung der Berichterstattungspflichten rund um ESG…. Unternehmen unterliegen einer Fülle von Pflichten, Auflagen und Regelungen. Gefühlt werden diese jedes Jahr mehr.

Sind diese Auflagen und Regelungen wirklich sinnvoll und erforderlich? Oder doch nur Bürokratiemonster? Oder bieten sie euch auch eine Menge Chancen?

Megatrend Neo-Ökologie

Zurückzuführen sind viele dieser Änderungen auf einen der größten Megatrends der letzten Jahre, die Neo-Ökologie. Sie bezeichnet den Wandel weg von einer Konsumgesellschaft, die verschwenderisch mit den Ressourcen umgeht, hin zu einem umweltbewussten „Verbrauchertum“.  Dabei ist sie eine der 12 vom Zukunftsinstitut identifizierten Megatrends, also Entwicklungen, die weltweit die Gesellschaft betreffen und für uns im Alltag spürbar sind. Leider auch in Form von Regelungen und Auflagen…

Das neue Umweltbewusstsein verankert sich zunehmend stärker im kollektiven Bewusstsein. Umweltkatastrophen von Fukushima über den Klimawandel bis zur Flut im Ahrtal führen zu einem Umdenken und einem Wertewandel in der Bevölkerung. Es wird verstärkt Bio und Fair-Trade gekauft, der Ausbau erneuerbarer Energien gefordert und auch die Vorstandsbüros, Konferenzräume und Kongresse dieser Welt erreicht langsam aber sicher die Erkenntnis, dass eine ökologische Katastrophe zwangsläufig auch eine wirtschaftliche und gesellschaftliche Katastrophe ist.

Das stellt das System Wirtschaft auf den Kopf und disruptiert unsere alten Geschäftsmodelle:

Ziel der Neo-Ökologie ist ein ressourceneffizientes und nachhaltiges Wirtschaften. Getragen von einem wachsenden Umwelt- und Verantwortungsbewusstsein der Menschen entwickelt sich auf den Säulen von Ökonomie, Ökologie und Ethik über die Jahre eine neue Handlungsmoral, die mittlerweile unseren kompletten Alltag beeinflusst. Neudeutsch: CSR – Corporate Social Responsibility.  Womit wir wieder bei unseren Regelungen und Auflagen sind.

Auswirkungen auf Business und Geschäftsmodell

Das betrifft die Märkte ebenso wie das Verbraucherverhalten im privaten Raum. Aber auch das Verhalten im beruflichen Umfeld entlang der gesamten Wertschöpfungsketten. Und deshalb erwarten Mitarbeitende vollkommen zurecht vom eigenen Unternehmen ein innovatives und nachhaltiges Gesamtkonzept.

Es geht dabei im Kern um vier Handlungsfelder:

Entspricht unser Geschäftsmodell den sich ändernden Wertevorstellungen unserer Stakeholder und vor allem unserer Kunden?

Aktuell wird ein bundesweites Böller-Verbot an Silvester diskutiert. Für eine Branche mit 40% Umsatz zu diesem Anlass eine einschneidende Veränderung. Oder das Thema der Autobauer: E-Mobilität oder doch Wasserstoff oder gar der alte Verbrennermotor?

Es geht darum Ressourcen mit Bedacht zu nutzen, Klimaschutz transparent zu praktizieren und dabei Pflanzen, Tiere und Menschen zu berücksichtigen. Die Neuorientierung in Richtung des ganzheitlichen Umweltschutzes ist unübersehbar.

Damit stellt sich eine weitere Frage, nämlich die nach Wachstum als einzigem Unternehmensziel. Jahrzehnte lang haben wir in zahlreichen Modellen gelernt, dass sich ein Unternehmen nur bei Wachstum entwickeln kann. Modelle wie die Balanced Scorecard, der Business Canvas oder auch die Blue-Ocean-Strategien berücksichtigen Nachhaltigkeit nur untergeordnet. Wenn es aber das Ziel ist, ressourcenschonend zu arbeiten, ist dann Wachstum der richtige Unternehmenstreiber?

Berücksichtigen wir die neuen Konsumlogiken?

Verbraucher bringen die Bereitschaft mit, für nachhaltige Produkte mehr zu zahlen. Damit eröffnet sich die Möglichkeit, hochwertige Produkte und Dienstleistungen zu konzipieren, die sich aus Kundensicht in einem überschaubaren Zeitraum rechnen.

Gleichzeitig stellt sich immer mehr die Frage nach der Notwendigkeit eines Kaufs. Bleiben wir in der Autoindustrie. „Immer mehr Kunden versuchen auf ein eigenes Auto zu verzichten. Verbraucher überlegen zweimal, bevor sie ein Produkt kaufen oder eine Dienstleistung buchen. Der Aspekt der Ökologie spielt eine Rolle und bevor etwas gekauft wird, wird das eigene Gewissen befragt. Ist das Produkt, ist diese Dienstleistung ökologisch sinnvoll, nachhaltig, fair produziert? Über diese schlichten Fragen, die sich viele Verbraucher stellen, gewinnt Nachhaltigkeit an Gewicht im Wettbewerb.“ (Quelle: Komponentenportal)

Erschließen wir uns neu entstehende Märkte?

Diese Frage geht insbesondere an IT-Systemhäuser. Wenn sich die Anforderungen der Kunden verlagern, welche Technologien bietet ihr dann euren Kunden an? Sind eure heutigen Kunden überhaupt die Kunden von morgen? Oder entstehen auch für euch neue Märkte oder zumindest Marktplätze, auf denen ihr tätig werden könnt? Auf jeden Fall verlagert sich euer Business immer stärker vom Techniker zum Consultant. Themen wie IT-Sicherheit, Green oder Blue-IT werden immer wichtiger.

Wer einen noch radikaleren Schritt gehen will: Blue Economy verbindet die Forderungen nach Klimaschutz und Ressourcenschonung mit der intelligenten Nutzung von Technologie und IT. Somit wird die Nachhaltigkeit auch viele neue Berufsbilder und Chancen schaffen.

Beachten wir das neue Verständnis von Natur, in dessen Zentrum die Gesundheit steht?

Work-Life-Balance, Home-Office, New Work. Oder auch die Diskussionen rund um die in die Rente gehenden Baby-Boomer hin zur Gen Z. Die Anforderungen an den Arbeitsplatz und an die Sinnhaftigkeit der Arbeit führen zu neuen Beschäftigungskonzepten.

Bei allen genannten Punkten ist zu beachten, dass ihr als Unternehmer authentisch seid. Nur wenn wirklich Nachhaltigkeit „drinsteckt“, könnt ihr diese auch vorgeben.

Bei allen genannten Punkten ist zu beachten, dass ihr als Unternehmer authentisch seid. Nur wenn wirklich Nachhaltigkeit „drinsteckt“, könnt ihr diese auch vorgeben.

Insofern sind neue Auflagen wie die Hinweisgeberrichtlinie oder auch das Lieferkettengesetz immer auch eine Chance, euer Unternehmen nachhaltig auszurichten und euren Mitarbeitern eine starke Botschaft zu geben: wir sind auf dem Weg und gestalten die Zukunft.

Bei Fragen….

Ihr möchtet gerne einmal die konkret auf euch und euer Unternehmen wirkenden Veränderungen kennenlernen?  Lasst uns gerne sprechen….

Wollt ihr weiterführende Infos zu diesem Thema? Hier unsere genutzten Quellen: Zukunftsinstitut / Komponentenportal / agentur junges herz

Ihr habt ein Thema, das wir gerne einmal für euch aufgreifen sollen? Dann schickt uns bitte ebenfalls eine kurze Mail.

Über den Autor

Heinz Faessen ist Inhaber der pro3 innovation consult und begleitet seit mehr als 25 Jahren Unternehmer und Existenzgründer. Vor seiner eigenen Selbständigkeit war Heinz als kaufmännischer Leiter bei comTeam, als Leiter der Betriebswirtschaftlichen Mitgliederberatung einer CE-Verbundgruppe und als Firmenkundenberater in der Sparkassenorganisation tätig. Bei comTeam schreibt er regelmäßig zu Fragen rund um die Unternehmenssteuerung und zur Betriebswirtschaft.

Heinz Faessen ist Inhaber der pro3 innovation consult und begleitet seit mehr als 25 Jahren Unternehmer und Existenzgründer. Vor seiner eigenen Selbständigkeit war Heinz als kaufmännischer Leiter bei comTeam, als Leiter der Betriebswirtschaftlichen Mitgliederberatung einer CE-Verbundgruppe und als Firmenkundenberater in der Sparkassenorganisation tätig. Bei comTeam schreibt er regelmäßig zu Fragen rund um die Unternehmenssteuerung und zur Betriebswirtschaft.

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